Foodblogbilanz 2020

Was war das bitte für ein verrücktes Jahr? Ich würde nicht zwingend sagen, dass es ein schlechtes oder schwieriges Jahr war, es war ein Jahr voller Herausforderungen und ich finde, dass wir das bis hier hin gut gemeistert haben auch wenn ich/wir uns schon deutlich eingeschränkt haben: Keine Auslandsreisen, mit der Familie und Freunde (auch im Winter) nur draußen getroffen, nicht bei Freunden geschlafen (es gab eine Ausnahme) sondern im Hotel, keine Partys gefeiert und natürlich hatte das alles auch Auswirkungen  auf den Blog: Es gab keine Reisetipps aus dem Ausland, dafür mehr aus Deutschland. Es gab mehr Gartentipps und ein wöchentliches Resümee aus dem Garten.

Mir fehlt das Reisen, das italienische Essen, den Aperol am Meer, die Zeit mir meinen Lieblingsmenschen und die Erholung. Ob es das Glas Wein mit Oma und Opa auf dem Sofa ist, das Wandern und Reisen mit meinen besten Freunden und das Unbeschwert-sein, denn davon hatte ich in diesem Jahr auch nicht so viele Momente. In der Praxis fiel mehr Arbeit an: Alles dilltausenmal desinfizieren, FFP2 tragen und daran gewöhnen, millionenfach Klienten darauf hinweisen, dass die Regeln auch bei uns in der Praxis gelten – in Folge dessen gab es einen Hörsturz, vermehrt Rücken- und Nackenschmerzen und zu viel Stress – dass bin ich von meinem Job gar nicht gewöhnt. Dennoch, bei uns in der Familie und im engsten Freundeskreis sind alle gesund geblieben – und ich finde, dass ist das Wichtigste das zählt.

Nun nehme ich zum zweiten Mal an der Foodblogbilanz teil – mit allen Infos und Neuigkeiten zum Blog im Jahr 2020 – sozusagen ein Resümee über alle Artikel, die auf dem Blog online gegangen sind.

1. Was war 2020 dein erfolgreichster Blogartikel?

Dieses Jahr sind ingesamt 84 Artikel online gegangen. Am wenigsten im August und meisten im April, Juli und September. Der erfolgreichste Blogartikel ist der vom Wilden Kaiser, eine dreitägige Hüttenwanderung die ich mit meinem Freund und zwei unserer Lieblingsmenschen im September 2019 gemacht haben. Ich hatte mir 2019 keine Zeit genommen, den Artikel zu schreiben und deshalb ist dieser erst 2020 online gegangen, als ich wieder mehr dafür Zeit hatte. Es war eine absolut inspirierende Reise und ich habe dabei viel über mich selber gelernt: Jammern bringt mich nicht weiter und nervt nur alle anderen (ich muss schon auf hohem Jammerniveau gewesen sein, denn sie wollen nur noch mal mit mir wandern, wenn ich mich zusammenreiße), ich dachte immer das Wandern das Ödeste ever ist aber ich wurde vom Gegenteil überzeugt und beim Wandern, mit den zahlreichen schönen Aussichten und Erlebnissen wusste ich teilweise nicht ob ich noch auf Erden oder schon im Himmel bin – es war traumhaft schön.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Ursprünglich sollte Chez Kim-Joëlle ein Foodblog sein, mittlerweile ist es aber so viel mehr. Deshalb sind die drei Artikel, die mir am meisten bedeuten auch drei, die nur im entferntesten Sinn etwas mit Essen oder Kochen zu tun haben, sie sind Artikel, mit denen ich wunderschöne Erinnerungen verbinde und in der ich auch super zufrieden war, weil einfach viel schönes passiert ist, ich meine Lieblingsmenschen um mich herum hatte und ich denke, dass dies auch in den Artikeln widergespiegelt wird.

Fangen wir mit dem Artikel zum Wilden Kaiser an: Eine persönliche Herausforderung die zu einer wunderschönen Reise geworden ist mit zahlreichen Erlebnissen, guten Gesprächen, gutem Essen und ein paar leckeren Getränken. Von genervt sein (wegen des zweiten Wandertages nur mit Regen) über den perfekten Seelenfrieden war alles dabei.

Weiter geht es mit dem Artikel über die Ischia Reise 2019: Im März diesen Jahres hatte ich noch geglaubt, dass es möglich sein wird dieses Jahr nach Ischia zu fahren. Möglich wäre es auch sicherlich gewesen, wenn da nicht Corona gewesen wäre und auch meine ganz eigenen Regeln, die ich mir dieses Jahr, wegen Corona aufgestellt habe (z.B. keine Auslandsreisen). Ich vermisse die Insel, ich vermisse den Aperol am Meer, die Entspannung und Erholung die ich mit der Insel und der Zeit dort verbinde. Die Insel und die Erinnerungen, die ich damit Verbrinde bedeuten mir persönlich am meisten.

Dann war da dieses Jahr noch etwas, dass ich “neu” angefangen habe: Das Gärtnern. Ich habe vorher schon immer viel im Garten gemacht, Obst und Gemüse angebaut, aber dieses Jahr habe ich damit angefangen dies zu notieren und daraus sind, so finde ich, tolle Blogartikel über das Gärtnern entstanden. Ich finde es super wichtig zu zeigen, welche Arbeit dahinter steckt und natürlich, wie viel besser das eigene Obst und Gemüse aus dem Garten schmeckt. Sonst geht man in den Supermarkt, dann liegt da die Tomate oder eine Gurke und man macht sich wenig Gedanken, während man sie in den Einkaufswagen legt und zur Kasse rennt. Es ist viel mehr als “irgendein Gemüse oder Obst”, dass von “irgendwem gepflanzt und geerntet wurde” und dann “irgendwie in den Supermarkt kam” – ich will mit den Artikeln zeigen, was für eine Arbeit dahinter steckt und das es sich lohnen kann, darin zu investieren. In diesem Zuge sind monatliche Blogartikel online gegangen, mit Aufgaben, Tipps und saisonalen Obst- und Gemüsesorten und wann diese gepflanzt und geerntet werden. Das gab mir auch zum Anlass, in diverse Produkte bei Crowdfarming zu investieren.

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Düdümm, eine Frage, die ich echt ungern beantworte. Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, mehr online in anderen Blogs zu stöbern, aber auch dieses Jahr kam ich wieder kaum dazu. Es gibt viele andere Foodblogs, denen ich auf Instagram folge und durch die Bilder hole ich mir viel Inspiration. Ich finde es klasse, wie viele sich so viel Mühe beim Anrichten und Dekorieren nehmen und wie toll dann die Fotos aussehen und das Essen sieht dann immer so lecker aus. Das inspiriert mich dann schon auch wenn ich nie die Zeit habe es genau so hübsch zu machen. Aber mein Essen schmeckt trotzdem. Mein Motto: Back to Basic – es kommt das auf das Bild um das es geht: Das Essen. Und dabei spielt bei mir auf jeden Fall auch der Zeitfaktor. Ich habe mir auf jeden Fall viel Inspo bei Blogs geholt, die auf saisonale Rezepte setzen und auch gerne im Garten sind.

4. Welches der Rezepte, die du 2020 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Ganz klar: Ravioli aller Art, Papas Schmorgurke und dazu zahlreiche Gin Tonics. Pasta selber machen, gehört mittlerweile zum festen Bestandteil meiner Kochroutine. Dann ein Rezept, die mich an meine verstorbene Oma erinnert, das von meinem Vater häufig in meiner Kindheit gekocht wurde und das ich immer noch wahnsinnig gerne essen: Papas Schmorgurke. Das Rezept hat es endlich dieses Jahr auf meinen Blog geschafft. Und zu guter Letzt: Gin Cocktails oder Gin Tonic. Die habe ich dieses Jahr auch viel verzehrt und da haben es auch einige Rezept auf den Blog geschafft: Am erfolgreichsten ist aber der Radieschen-Gin-Tonic.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2020 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Zeit, Inspiration und Motivation waren wohl die Probleme. Im Frühjahr ging das alles noch, ich hatte viel Zeit, dadurch das ich sechs Wochen in Kurzarbeit mit 100% Ausfall war. Aber im Sommer war das dann wohl das größte Problem. Durch den aufkommenden Stress hatte ich monatelang nicht mehr Lust auf das Kochen, sodass ich dann natürlich viel weniger gekocht bzw. alt-bewährtes gekocht habe und dementsprechend auch weniger Rezepte gebloggt habe.  Ich habe dann viel aus meinem Fundes verbloggt und hatte aber wenig Lust auf “Neues”. Das hat sich dann im Laufe des Jahres geändert. Auch das gärtnern hat mir aus dem Tief geholfen: Mit den geernteten Früchten, habe ich viele Rezepte gekocht und diese dann natürlich auch verbloggt.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?

Wie immer klassische Suchbegriffe – nichts Lustiges dabei.

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2021?

Eigentlich darf gerne alles so bleiben – ich bin zufrieden. Natürlich darf es mehr Zeit geben – und mehr Kommentare, damit ich weiß, woran ich bin, was gut ankommt und was nicht. Ich bin happy mit meinem Blog, es macht mir immer noch viel Spaß. Ich verdiene mit dem Blog kein Geld, es ist und soll auch weiterhin nur ein Hobby sein. Ich will weiterhin authentisch bleiben, blogge nur das was ich selber gerne esse, mache oder nutze – aus Überzeugung und nicht, weil mich jemand dafür bezahlt hat. Ich finde es schön, dass Chez Kim-Joëlle mittlerweile viel mehr als nur ein Foodblog ist und das soll natürlich auch weiterhin so sein.

Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr, dass ihr das Jahr mit viel Ruhe, Liebe, Entspannung, Awareness, Akzeptanz und Offenheit verbringen könnt. 2020 war gewiss ein besonderes, stressiges und komisches Jahr, aber ich wette mit euch, dass ihr viele schöne Erlebnisse hattet und eure ganz eigenen schönen Erinnerungen geschaffen habt. Das was ich beim Wandern gelernt habe war, das Jammern nichts bringt und die Situation nicht besser macht und das galt natürlich auch für 2020 und wird auch für 2021 gelten. Packt das Problem an, sucht nach Lösungen und macht es besser. Das wird uns zufriedener machen, als jammernd in der Ecke zu hocken und uns zu Fragen “was-wäre-gewesen-wenn”. Passt auf euch und eure Lieblingsmenschen auf, schützt eure Verwandten, Freunde und Familien. Und es gab noch etwas, dass ich beim Wandern gelernt habe: Es geht immer nach dem Schwächsten in der Gruppe. Und auch das ist ein Satz, den wir uns immer wieder in Erinnerung rufen sollten: Me-Time ist wichtig, aber denkt nicht immer nur daran was ihr gerne wollt und ignoriert dabei, das was für andere gut wäre. Und ich meine dabei nicht nur euch nahestehenden Personen, sondern vor allem dem Krankenhauspersonal, den Pflegekräften, den Medizinern und all diejenigen, die sich um unser Wohl bemühen, damit wir auch 2021 schöne Erinnerungen schaffen und Zeit mit unseren Lieblingsmenschen verbringen können.

 

Auf das neue Jahr – Cheers!

6 Comments

  1. Ich würde auch gern viel öfter Pasta selbst machen, aber bislang hat es die Zeit einfach nicht zugelassen. Bei deinem Ravioli-Rezept schaue ich gleich direkt mal vorbei.

    Ein frohes neues Jahr und viele Grüße,
    Daniela

  2. Ein schöner Rückblick! Hoffentlich gibt’s 2021 wieder mehr Aperol am Meer – wir hätten es alle verdient.
    Viele Grüße und ein gutes neues Jahr
    Sabrina

  3. Kim-Joëlle

    Ich wünsche dir ein gutes, fröhliches, gesundes und entspanntes 2021 mit ganz viel Aperol – wo auch immer, auf jeden fall an schönen Orten – die werden wir schon finden. Ganz liebe Grüße

  4. Kim-Joëlle

    Ich wünsche dir auch ein frohes Neues Jahr mit vielen neuen Erinnerungen. Pasta selber machen ist auch echt zeitaufwendig, wobei das Ravioli-machen schneller geht. Davon abgesehen gibt es auch bei uns im italienischen Feinkostladen auch echt leckere Pasta, da muss man sich schon gut überlegen, ob es sich dann lohnt, es selber zu machen. Aber es macht auch unfassbar Spaß und am Ende schmeckt man es auch einfach. Schau gerne mal bei den Pastarezepten vorbei, vielleicht ist ja auch eines für dich dabei! Ganz liebe Grüße

  5. Kim-Joëlle

    Schön, dass du das auch so siehst. Es musste auch mal gesagt werden – bei all den Eindrücken der letzten Wochen. Ganz liebe Grüße

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