Mein Paradies: Ischia

Ischia im Mai 2016

Die ersten 5 Tage 

Schon als Achtjährige habe ich immer gesagt „Hier werde ich alt“ und mit „hier“ war natürlich Ischia gemeint. Schon oft habe ich hier Ostern, die Sommer- oder Herbstferien verbracht. Eigentlich jährlich und ich habe es geliebt. Ich liebe das Mittelmeer, die Häuser, den Duft, die Pflanzen, die Bäume, die Blüten, das Essen, die Getränke, das Leben und die Freiheit. Und ich liebe es heute noch – auch wenn ich seit knapp 10 Jahren nicht mehr auf dieser Insel war.

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Dazwischen war ein Schulwechsel, Schulstress, unglückliche Tage in der Schule, an die ich mich nur ungern erinnere. Eine länge Beziehung und eine neue Beziehung. Meine Ausbildung und mein Studium, die zusammen schon 4 1/2 Jahre berechnen und in denen kaum Platz für Urlaub war. Dennoch habe ich den Wunsch nie aufgegeben, wieder nach Ischia zu kommen und hier bin ich.

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Wir sind am Montag mit dem Auto angereist. Sind am Sonntag in Bonn losgefahren, haben Freunde in Sankt Leon-Rot besucht und sind weiter nach Angera am Lago di Maggiore gefahren, wo wir eine Nacht übernachtet haben. Haben italienische Pizza gegessen und Cola getrunken. Am nächsten Tag ging es über die A1 knapp 900 Kilometer über Mailand, Bologna, Florenz, an Rom vorbei nach Neapel wo wir uns das Ticket für die Autofähre um 16:30 gekauft haben und nach knapp 1500km am frühen Abend in Forio im Hotel Ideal (zweites zuhause) angekommen sind.

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Ischia ist mit knapp 46km2 die größte Insel im Golf von Neapel. Einmal rum (über geteerte Straßen) sind es ca. 36km. Da die Insel vulkanischen Ursprungs ist, der Vulkan aber nicht der Berg in der Mitte, sondern vor der Küste, tief im Meer liegt, wird diese auch die grüne Insel genannt, denn hier wächst und gedeihen viele Pflanzen und Bäume wie man es vielleicht von Bildern aus der Karibik kennt. Zum Frühstück sitzen wir im Hotel unter anderem unter Palmen, Oliven- und Avocadobäumen. Üppige Rosenbüsche und grüner Rasen wachsen zwischen der Hotelterasse und den Pools.

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Das Hotel Ideal ist ein kleines und gemütliches Hotel mit drei Sternen, gelegen über dem Dörfchen Forio unter Palmen und Olivenbäumen. Es riecht ständig nach frischem Essen und Blüten. Die Inhaber und Betreiber und die Angestellten des Hotels sind wie gute Freunde. Zwischendurch zieht einem der Abgasgeruch von hupenden Motorrollern in die Nase, wenn man sich zu Fuß auf den Weg nach Forio macht um sich im Ort Klamotten oder einen Sonnenhut zu kaufen. Auf dem Markt kann man Zitronen, Orangen oder dicke Tomaten bestaunen und die Gerüche von frischem Obst und Gemüse in sich aufnehmen.

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Geht man in die entgegengesetzte Richtung kommt man zum Strand. In der „Cava dell’Isola“ am eigentlich schönsten und unbekanntesten Strand von Ischia gibt es die besten Bruschetta der Welt. Dazu die leckerste Pizza und einen Ausblick wie auf einer Fototapete. Möchte man einen besonderes entspannten Tag mit Nichtstun verbringen geht man in die Poseidongärten.

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Die Insel ist ebenfalls für die heißen und gesundheitsfördernden Thermalquellen bekannt und überall da wo eine aus dem Berg kommt wird ein Garten angelegt, mit vielen verschieden temperierten Pools. Zum Betreiben von Kneipp kann ich das vierzig Grad warme Becken und das fünfzehn Grad kalte Becken empfehlen. Zum Mittagessen geht man in die Kantine des Poseidongarten isst dort, wie ich es als Kind schon gemacht habe, überbackene Maccaroni mit Fanta und eine kleine Flasche Wein (habe ich als Kind natürlich nicht getrunken, aber jetzt darf ich das ja).

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Wem das nicht genügt und das tat es nicht, geht man zum Abendessen zu meinem nächsten Geheimtipp. In der Straße die zu den Poseidongärten führt gibt das das Bagno Viola, das liebevoll von Stefano und seiner Frau geführt wird. Bestellt man bei Stefano etwas zu essen, dann gibt es nur den frischesten und leckersten Fisch und fragt man nach dem Tagesmenü dann tanzt Stefano leicht beim Berichten. Das macht doch absolute Freude, oder? Natürlich darf man sich den rohen Fisch vorher noch aussuchen, bevor er fertig zubereitet vor dir auf dem Tisch steht und man diesen genüsslich verspeist.

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Wenn man sich schon auf einer Mittelmeerinsel befindet, gehört es einfach dazu Fisch zu essen, immer wann es geht und man weiß das es gut wird. Mit schlechtem Essen geben wir uns zumindestens nicht ab, sodass ihr hier nur das Beste vom Besten auf den Weg bekommt. Zum Nachtisch ist es Pflicht entweder den selbstgebackenen Kuchen oder das eigens zubereitete Tiramisu zu essen und sich zum Abschluss einen Limonchello zu gönnen.

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Auch das Essen im Hotel Ideal kann sich absolut sehen lassen. Peppe (ein wunderschöner Vorname, wie ich finde) ist der Hotelkoch und experimentiert gerne. Da ich vor zehn Jahren noch bei einem anderen Hotelkoch gegessen habe, den es aber nicht mehr gibt, muss ich sagen, dass mir die Experimente von Peppe gut gefallen und total gut schmecken.

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Suppe á la Bloody Mary, Risotto mit Kapern und Kakao gab es schon, Risotto mit Orange, ischianisches Kaninchen, Woflsbarsch mit leichtem Reissalat und Apfel, Dorsch im Zucchinimantel und vieles mehr. Es sieht einfach alles wunderbar aus und schmeckt noch viel leckerer. Jeden morgen aus dem üppigen Menü für abends das richtige auszuwählen fällt mir von Tag zu Tag schwerer, aus Angst kulinarisch etwas zu verpassen. Natürlich gibt es zum Frühstück neben frischem Obst und Müsli auch süße Croissants gefüllt mir Schokolade oder Marmelade und Kuchen.

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Gestern Mittag sind wir mit dem Auto nach Sankt Angelo gefahren, der Lieblingsort meiner Patentante. Und ja, ich glaube meine gesamte Familie war schon auf dieser wunderbaren Insel, meine Oma hat hier den Tod meines Opas verdaut, meine Großeltern, also die Eltern meiner Mutter haben diese Insel als Urlaubsort entdeckt, meine Mutter hat hier ihre jährlichen Kinder-und-Mann-Ferien verbracht. Meine kleinen Cousinen sind hier aufgewachsen, genauso wie mein Bruder und ich und meine Patentante, ihr Mann und deren Tochter wissen das Feeling genauso zu schätzen wie wir alle.

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Die Insel ist also vielmehr als nur Urlaub, sondern wir alle teilen ungemein viele Erinnerungen mit Ischia. Aber zurück zu Sankt Angelo. Es ist ein kleines Dörfchen mit vielen bunten Läden, die wiederum bunte Klamotten oder buntes Geschirr verkaufen. Überall findet man bunte Kacheln und bunte Tonskulpturen. Dazu Meeresrauschen und Sonne. Hier macht auch Angela Merkel Urlaub.

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Mit dem Taxiboot kann man zum nächstgelegene und größten Strand der Insel fahren. Der Maronti Strand. Da wir aber mit dem Auto da waren haben wir uns gegen das Taxiboot und für die Küstenstraße entschieden – immer mit dem Ziel vor Augen: Mittagessen. Im Bagno Ottomano, mein nächste Geheimtipp für euch. Hier aßen wir in der Mittagssonne, direkt auf dem Strand Penne all’arrabiata und Spagetthi mit Mozzarella, Kapern, Tomaten und Oliven. Alle Zutaten werden selbst angepflanzt und reifen in der ischianischen Sonne und das schmeckt man. Wow, war das gut!

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Italien, die Insel ist ein Stück meiner Heimat und meiner Freiheit. Hat man mich in der Schule gebeten ein Bild von meinem persönlichen Paradies zu malen, habe ich Ischia gemalt, sollte ich über das Paradies sprechen, habe ich von Ischia gesprochen. Ich liebe diese Insel und verbinde mit ihr mehr als einen Urlaubsort.

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Ich möchte euch hier auf dem laufenden halten, natürlich sobald ich die Muse finde, neben Schlafen, entspannen, frühstücken, entspannen, essen, entspannen, Aperitif, Abendessen und Wein. Bis bald!

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