Bye, bye Plastik!

Ich muss nicht viel sagen, das Thema ist up-to-date, jetzt an Weihnachten, nach dem Konsum umso mehr und es geht uns alle was an! Ich habe mir den Text von Tina und Anja gewünscht, denn die beiden wissen wie es geht. Endlich mal ein paar praktische Tipps zum Plastik-freien-Leben. Bitteschön!

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Beeeep – draufhauen, Augen auf, links strecken, rechts strecken und raus aus dem Bett. Ich zieh meinen Polyester-Polyacryl-Bademantel über, schlürfe in Polyamid-Pantoffeln ins Bad und putze mir mit der Plastikzahnbürste und vor Mikroplastik strotzender Ani-Zahnbelag-Zahnpasta aus der Plastiktube die Zähne.

Ehrlich? Fällt da nicht was auf? Viele “P”‘s dabei, oder? Das geht anders, toller, nachhaltiger!

Beeeep – draufhauen, Augen auf, links strecken, rechts strecken und raus aus dem Bett. Ich zieh meinen Baumwoll-Bademantel über, schlürfe in Schurwolle-Pantoffeln ins Bad und putze mir mit der Bambuszahnbürste und selbstgemachter Natron-Xylit-Heilerde-Zahnpasta aus dem Glas die Zähne.

Schon besser. So fing es bei uns an – mit der Zahnpflege. Ich kann mir doch kein Stück Plastik freiwillig in den Mund stecken und es alle drei Monate gegen ein neues Stück Plastik austauschen während das weggeschmissene zusammen mit den anderen geschätzten 320 Millionen Plastikzahnbürsten in Deutschland in einer Deponie landet oder verbrannt wird. Also haben wir uns im Internet umgeschaut und überlegt, in welchem Bereichen unseres alltäglichen Lebens wir weniger oder gar kein Plastik verbrauchen können. Uns hat es geholfen, dabei nach Räumen vorzugehen. Ich habe ein paar Vorschläge zusammengetragen um den Plastikverbrauch zuhause zu reduzieren.

Da wir schon dabei sind – das Bad. Es gibt außer der Zahnpflege noch das Thema Shampoo / Kuren, die auch so gut wie alle in Plastikverpackungen sind und teilweise Mikroplastik enthalten. Wir haben uns für die Alternative Haarseife / Körperseife entschieden. Es gibt Anbieter, die Seifen aus Bio-Rohstoffen und ohne Palmöl herstellen. Wir sind auf Rasierer aus Bambus/Stahl umgestiegen und auf Gesichtscreme von Naturkosmetik-Anbietern aus dem Glas. Und falls der Begriff “Menstruationstasse” euch noch nichts sagt, bitte mal googeln.

Die nächste Baustelle war bei uns die Küche. Handwaschmittel mischen wir mittlerweile selbst, aber das Geschirrspülmittel kaufen wir wieder (die eigene Mischung hat nicht gut funktioniert) als Tabs in wasserlöslicher Folie und im Karton. Die Spülbürste ist aus Holz und die Schwämme aus Zellulose – beides gibt es mittlerweile günstig beim Drogeriemarkt. Statt Küchenpapier nutzen wir wiederverwendbare Bambustücher. Unser Obst und Gemüse bestellen wir bei der Biokiste, weil die ohne Plastikverpackung und regional liefert. Sonst nehmen wir mitgebrachte Baumwollbeutel zum Einkaufen. Und wir bestellen Artikel, die wir täglich brauchen (Müsli/Cornflakes/Mehl) in Großpackungen aus Papier. Mit unserem selbstgemachten Waschmittel haben wir bei hohen Temperaturen schlechte Erfahrungen gemacht und sind wieder auf Pulverwaschmittel aus dem Karton umgestiegen.

Da es nun aber auch nicht besonders nachhaltig (und auch teuer) ist den gesamten Haushalt oder Kleiderschrank auf einmal zu entsorgen um nachhaltigere Alternativen nachzukaufen, haben wir unseren Haushalt nach und nach über ca. ein halbes Jahr hinweg umgestellt. Neue Dinge kaufen wir möglichst nur, wenn etwas altes kaputt gegangen ist. Dann achten wir zum Beispiel bei Kleidung auf das GOTS Label und Bio-Baumwolle.

Allerdings ist jeder Tag voller Kompromisse. Schokolade zum Beispiel gibt es fast nicht ohne Plastikverpackung. Und auch der Zellulose-Schwamm ist in Plastik eingepackt. Wir würden uns noch mehr Alternativen wünschen, leichteren Zugang zu den Alternativen und günstigere Preise. Denn nicht jeder hat einen Biomarkt um die Ecke oder möchte/kann 5€ für recyclingfähiges Backpapier ausgeben.

Es stimmt jedoch positiv, dass das Thema Plastikvermeidung und – Reduzierung im Mainstream angekommen ist und es immer leichter wird, plastikfreie Alternativen relativ einfach zu finden und zu kaufen.

Also – auf geht’s! Jeder kann etwas beitragen – fangt einfach an.

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