Pie de limón – chilenische Zitronentarte mit Baiserhaube

Sylvia hat am 28. schon den Start der Chez Kim-Joëlle Übernahme gemacht. Ich bin in Italien im Urlaub und habe mir überlegt, dass ich es cool finden würde, wenn andere Blogger oder auch Nicht-Blogger ein paar Rezepte oder Yogaübungen mit euch auf Chez Kim-Joëlle teilen, während ich am Strand entspanne. Jessica habe ich unter dem Hashtag #germenfoodblogs auf Instagram gefunden und war auf Anhieb total begeistert von ihren Bildern und Rezepten. Sie hat auch einen eigenen Blog den sie mit viel Liebe und Kreativität gestaltet. Ich bin ja auch eine (kleine) Naschkatze und finde Coucoutorten einfach total *lecker*! Ich hatte also keine andere Wahl als Jessica einfach mal anzuschreiben und tadaaa nun überlasse ich ihr das Wort.

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Wieso gerade eine chilenische Zitronentarte? Ich war nach meinem Abitur in Chile für ein halbes Jahr und habe dort die Kultur, Sprache und die Menschen lieben gelernt während meines Freiwilligendienstes. Ursprünglich komme ich aus Bielefeld, wohne jetzt aber in Berlin weil ich dort studiere. Wie man an dem internationalen Rezept merkt, liebe ich das Ausland, andere Sprachen und Kulturen. Das ist auch einer der Gründe wieso ich International Business studiere. Nicht nur das interessiert mich, meine nächste große Leidenschaft ist das Backen. Deshalb habe ich auch vor ein und halb Jahren meinen Blog „coucoutorten“ gestartet. Backen mochte ich schon immer und ich bin dankbar für Menschen in meiner Umgebung die das erkannt und gefördert haben. Als ich dann mit 16 Jahren einen Austausch nach Frankreich gemacht habe und mich Hals über Kopf in die französische Pâtisserie verliebt habe, kam ich auf den Namen „coucou“, das heißt „Hallöchen“ auf Französisch. Von da an habe ich angefangen auf Facebook meine Torten zu posten, irgendwann kam eine Facebook-Seite zustande und dann der Blog.

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Ich bin noch am heraus finden was meinen Blog besonders macht. Aber ich denke ich werde in nächster Zeit mich mehr auf Hochzeitstorten spezialisieren, da ich schon mehr als zehn backen durfte und jede Hochzeitstorte anders und einzigartig aussieht. Vor allem schmecken die gut, das ist mein Hauptanliegen. Eine ganz andere Schiene ist das gesunde oder clean Backen. Ich versuche mit einfachen, haushaltsüblichen Zutaten komplett gesund, ohne Zucker, Weizenmehl und ohne Fett zu backen.

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Hier darf ich Dir das Rezept, inspiriert aus Chile, ‘Pie de limón’ präsentieren. Es ist einer der besten Kuchen die ich in Chile genießen durfte! Das Wort „Limón“ kann man aus dem Englischen ableiten und heißt übersetzt aus dem Spanischen Zitrone. Die Chilenen lieben Zitronen! Nicht nur in süßem Gebäck sondern auch als Salatdressing. In dem südamerikanischen Land ist es unüblich Öl und Essig als Dressing zu benutzen. Es wird eine halbe Zitrone mit der Gabel über dem Salat ausgedrückt und Salz darauf gestreut, fertig.

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Das Rezept für diesen Pie de limón habe ich etwas für den deutschen Gaumen abgeändert. Bekanntlich mögen es die Südamerikaner sehr süß und für Deutsche ist es dann oft zu süß. Gemacht ist diese fruchtig süße Leckerei aus einem sehr knusprigen Knetteig, der komplett vorgebacken wird, da die Füllung oder der Baiser nicht gebacken wird. Der Baiser wird lediglich mit einem Bunsenbrenner ins Schwitzen gebracht. Beim Teig ist es wichtig, dass die Tarteform gut mit Butter eingefettet und mit Mehl ausgestreut wird. Jetzt kommt das Zitronige ins Spiel! In Chile wird Zitronensaft mit gezuckerter Kondensmilch zusammengerührt, doch das ist seeeehr süß. Meine Variante beinhaltet eine Art Zitronenpudding der zusätzlich mit Zitronensaft und gezuckerter Kondensmilch verrührt wird. 

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Die Zitronencreme ist sehr cremig, sie ist perfekt gesüßt, mit einer extra Portion Zitronenschalen kommt der zitronige Geschmack unglaublich gut durch. Als letztes folgt die Baiserhaube oder eher gesagt, das italienische Merengue! Zum ersten Mal habe ich es ausprobiert und es erfordert Feingefühl. Denn es wird ein Zuckersirup gekocht der genau 115°C heiß sein muss um ihn in einem dünnen Strahl unter den Eischnee zu rühren. Nicht nur Feingefühl ist gefragt, sondern auch Geduld! Denn nur um den Zuckersirup langsam in den Eischnee zu rühren, brauchte ich fast zehn Minuten! 

ZUTATEN (GROSSE PORTION)

  • 250g Mehl
  • 120g Zucker
  • 1 Pr Salz
  • 1/2 TL Backpulver
  • 120g Butter (zimmerwarm)
  • 2 Eigelb (zimmerwarm)
  • 1 TL Milch
  • Schale einer Zitrone
  • 400ml Milch
  • 40g Speisestärke
  • 1 EL Zucker
  • 1 Eigelb
  • Schalen von 2 Zitronen
  • 150ml Zitronensaft
  • 800ml gezuckerte Kondensmilch
  • 120g Eiweiß (3-4 Eier) (zimmerwarm)
  • 120ml Wasser
  • 225g Zucker

ZUBEREITUNG

  1. In einer Schüssel das Mehl, die 120g Zucker, Salz, Backpulver, Butter, 2 Eigelb und den TL Milch mit dem Handrührgerät (Knethaken) oder mit einer sauberen Hand die Zutaten zu einem Knetteig verarbeiten. Den Teig für 20 Minuten kühl stellen. Der Backofen kann auf 160°C Umluft vorgeheizt werden. Die Tarteform mit Butter einfetten und ausgiebig mit Mehl ausstreuen, es ist wichtig damit sich der Knetteig nach dem Abkühlen gut löst. Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und in die Tarteform geben und mit einer Gabel Löcher in den Teig stechen. Ein Backpapier rund ausschneiden das größer als die Tarteform ist und auf den Knetteig legen und auf das Backpapier Blindbackbohnen oder andere Bohnen legen, die den Teig erschweren, dass er nicht hochgeht. Im Backofen ca. 20 Minuten backen bis der Rand goldbraun ist. Komplett auskühlen lassen und vorsichtig von der Form lösen.

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  2. In der Zwischenzeit kann schon der Zitronenpudding gekocht werden. Dazu die 350ml Milch in einem Topf zum Kochen bringen. Die restlichen 50ml Milch mit der Speisestärke, dem EL Zucker und dem Eigelb und die Zitronenschale zweier Zitronen vermengen. Kocht die Milch kann die Mischung unter ständigem Rühren hinzugefügt werden bis sie andickt und von der Kochstelle nehmen und abkühlen lassen. Aus ca. 5-6 Zitronen 150 ml Zitronensaft pressen und unter den Pudding rühren und die 800ml gezuckerte Kondensmilch ebenfalls. Die Zitronencreme nun auf den Knetteig verteilen und kühl stellen.

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  3. Das italienische Merengue erfordert richtiges Fingerspitzengefühl! 120ml Eiweiß (3-4 Eier) mit einem Handrührgerät (Quirle) schaumig schlagen bis es fast schnittfest geworden ist. In einem Topf 120ml Wasser mit 225g Zucker zum Kochen bringen, es müssen eigentlich genau 115°C sein. Den Zuckersirup dann in einem ultradrünnen Strahl beim Schlagen des Eischnees einrühren. Es kann wirklich 10 Minuten dauern, aber für das Resultat lohnt es sich. Nicht die Geduld verlieren! Den Eischnee etwas abkühlen lassen und in einen Spritzbeutel füllen und in Häufchen auf die Zitronencreme geben. Oder mit einem Löffel auf der Creme verteilen.

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  4. Jetzt kommt der spaßigste Teil. Mit einem Bunsenbrenner oder Gasbrenner vorsichtig die italienische Merengue “anbrennen”. Nicht wirklich, aber kurz braun werden lassen. Ist kein Gasbrenner im Haus, kann der Ofen auf 220°C nur Oberhitze geheizt werden und für 5-10 Minuten in den Ofen geschoben werden. Fertig ist das chilenische Meisterstück.

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Ihr findet Jessica nicht nur auf ihrem Blog sondern auch auf Facebook, Instagram und Pinterest. Schaut auf Coucoutorten vorbei, besucht sie auf ihren sozialen Netzwerken und liked ihre FBseite und folgt ihr auf Instagram um auf gar keinen Fall etwas zu verpassen! Es lohnt sich! Danke, liebe Jessica für deinen Beitrag – ich bin begeistert und hoffe das sich das ein oder andere noch ergibt! Schöne Grüße in das wunderschöne Berlin!

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