Konrad’s Restaurant im Marriott Bonn

Meiner Tante haben wir zum Geburtstag ein Abendessen geschenkt. Leider hatte das K/84 am Samstag geschlossen, sodass wir am Mittwoch einen Tisch beim Konrad’s reserviert haben. Laut Service bekommt man keinen Tisch wenn nicht reserviert – also Reservation empfohlen! Das Konrad’s ist das Restaurant im Marriott in Bonn und liegt im 17. Stock. Auch wenn es mit dem Fensterplatzes nicht geklappt hat, saßen dafür aber an erhöhten Tischen und konnten dadurch ganz wunderbar die Aussicht auf das Kameha und auf Pützchens Markt genießen. Das Interieur ist chic und schlicht, nichts abgehobenes, Samtstühle und Bänke, einfache Tische.

Wir wurden herzlich empfangen und zum Tisch geleitet. Der Tisch war konkav gewölbt: Erst sollte ich außen sitzen, mit dem Rücken zum Fenster, ich habe mich dann auf die Bank gesetzt, hatte dann aber das Gefühl von den anderen “wegzuschauen”. Etwas unpraktisch, aber die Sitzgelegenheiten waren dennoch gemütlich. Zum Aperitif und auch durch das komplette Menü tranken wir den Molitor Riesling Schiefersteil: Extrem lecker, mit wundervollen Zitrusaromen.

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Wir bestellten uns alle drei das 3-Gänge Menü, meine Tante wählte aber das Vegetarische. Der Gruß aus der Küche bestand aus Bauernbrot mit Kräuterschmand, Butter und Schwarzwälderschinken. Der Kräuterschmand schmeckt gut, hatte eine leichte Limettennote, machte es daher sehr frisch. Wir hatten auf unserer linken Seite zwar den schönen Blick auf Beuel und den Bonner Bogen aber der Blick auf der rechten Seite, in die Küche, war viel spannender: Die Kommunikation zwischen Service und Köche war professionell und ruhig, auch die Abläufe in der Küche fand irgendwie in absoluter Stille statt. Wir Drei haben glaube ich noch nie so eine ruhige Küche erlebt.

Da Kai und ich gerne das 3-Gänge Menü essen wollten, haben wir praktisch meine Tante dazu “überredet” auch eines zu wählen. Da sie keine Blutwurst mag (kam in der Vorspeise vor), wählte sie das Vegetarische Menü:

Torte aus grünem Spargel, Hüttenkäse und Sesamknäckebrot

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Leipziger Allerlei mit zartem Kohlrabi

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Aprikose auf Vanillecrumble 

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Meine Tante fand das Menü köstlich. In der Vorspeise fand sie das Wechselspiel zwischen dem feinen Spargel und dem Knäckebrot ausgezeichnet. Die Würzung war stimmig. Die Hauptspeise war ziemlich groß. Das Gemüse war ganz zart und die Kombination sehr lecker. Das Dessert war sehr fruchtig (Melone und Aprikose), dazu ein sehr leckeres Aprikosensorbet. Der Crumble passte gut zum Sorbet und zu den Früchten. Ein rundum gelungenes, vegetarisches und unfassbar leckeres Menü.

Kai und ich wählten das Konrad’s Menü. Ich hatte bei der Bestellung meine Allergien weitergegeben: Der Service erzählte uns, dass alles hausgemacht ist, sodass die Köche darüber informiert sind, welche Zutaten und Lebensmittel verwendet werden. Sie versicherte, nach Nachfrage, dass keine (meiner) Allergene im Essen sind. Unser 3-Gänge Konrad’s Menü:

Himmel & Äd

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Eifler Prachhahnbrust in Limonen-Malzbierwürze 

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Canach-Erdbeerterrine aus Valrhona-Schokolade mit Sommerbeeren

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Die Vorspeise bestand aus panierter Blutwurst, zweierlei Texturen von der Kartoffel (Püree und Salzkartoffel), sous-vide gegarter Chicorée, Apfelmost und Pfifferlingen. Das Himmel & Äd war so lecker – die Kombination und die verschiedenen Texturen passten extrem gut zusammen. Erwartungsvoll freuten wir uns schon auf die Hauptspeise: Die Prachhahnbrust wurde mit in Honig glasierten Maisrübchen und Kartoffelblini serviert. Der Hahn war sehr zart und die Kombi mit der Sauce und den Maisrübchen unfassbar lecker. Uns hat die Portionsgröße etwas gewundert, ich habe es zum Beispiel nicht komplett geschafft. Das Dessert, mit Mandel, war sehr, sehr, sehr lecker. Besonders super fanden wir die Schokoladencanach mit der zarten Erdbeernote.

Es war ein rundum schöner und gemütlicher Abend. Der Wein, der uns durch das Menü begleitete, war köstlich, das Menü außergewöhnlich: die verschiedenen Texturen, die Würzungen und die Auswahl der Lebensmittel passten ins Konzept. Zum Preis-Leistung-Verhältnis lässt sich sagen, dass 42 Euro (36 Euro für das vegetarische Menü) absolut angemessen sind. Alexander Stadler hat uns grandios bekocht!

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Nach dem Restaurantbesuch sind wir zur Konrad’s Sky Bar. Gleiches Interieur wie im Restaurant – hebt sich dadurch leider nicht vom Rest ab, hier hätte man evtl. auch mit einer Loungeecke und anderen Akzenten arbeiten können.  Die Bar ist relativ klein, konkav geformt, auf der Theke stehen einige hausgemachte Sirups, leider keine besonderen Spirituosen (0-8-15; ein Bonner Gin ist aber dabei). Zum snacken wurde uns gesalzenes Popcorn gereicht – sehr coole Idee und eine feine Alternative zu Chips.  Meine Tante trank den French 75, Kai den Konrad’s Ice Tea und ich bestellte keinen Cocktail aus der Karte, sondern überließ der Barkeepern die Entscheidung, einziges Must: Irgendwas mit Beeren. Ich bekam dann Gin mit sous-vide gegarter Stachelbeere. Alle Cocktails die wir bestellten, waren sehr lecker. In der dritten Runde tranken wir den “Touch of Orange”, ein leichter Cocktail mit Gin. Ebenfalls sehr gut.

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Später kamen dann noch mein Bruder und zwei Freunde vorbei, die noch ein alkoholfreies Weizen und zwei Cocktails bestellten. Schlussendlich hatten wir ein alkoholfreies Weizen und 11 Cocktails zusammen. Der Durchschnitt, von der Summe her, die wir am Ende gezahlt haben, waren ca. 13 bis 14 Euro für einen Cocktail. Insgesamt haben wir für die Cocktails 150 Euro bezahlt und das war fast so viel wie für das gesamte Essen inklusive Getränke. Nach meinem Bauchgefühl passt dieses Verhältnis nicht zueinander.

Auch wenn ich mich wiederhole, insgesamt war es ein schöner und gemütlicher Abend. Das Essen war köstlich, die Cocktails lecker und die Aussicht gut. Der Service war sehr freundlich und ist auf alle Anliegen eingegangen.

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