Elements of Taste

Das Elements of Taste kennen bestimmt viele von der Kabel1-Sendung „Mein Lokal Dein Lokal“ – ich zumindestens. Direkt nach der Ausstrahlung im Oktober 2015 habe ich Axel, dem Inhaber des Elements of Taste kontaktiert um mich für ein Probeessen anzumelden. Leider hat es aus zeitlichen Gründen erst jetzt gepasst. Axel wusste bescheid, dass ich gestern kam, sein Team nicht, sodass wir realistische Begebenheiten vorgefunden haben.
Das Elements of Taste liegt auf der Kölner Straße in Troisdorf, direkt neben der Stadthalle. Das Restaurant ist gar nicht so groß wie es im ersten Moment durch die Sendung wirkte. Es gibt Sitzplätze auf zwei Stockwerke verteilt, Außengastro überdacht im 1. Stock und im EG auch draußen. Ein Fernseher für die EM Übertragung gibt es nur draußen, was ich echt super finde, für die Leute die nicht so auf Fußball stehen (wie ich).

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Es gibt  drei „Bereiche“ im Restaurant und wir dachten auch das es dementsprechend drei verschiedene Karten gibt, wie auf der Webseite: Lounge, Cross Over und Steak House. Wir haben die Steak House Karte bekommen und eine kleine Tageskarte, eine Cross Over Karte wurde uns nicht angeboten.
Zu aller erst setzten wir uns draußen hin um noch etwas die Sonnne zu genießen und uns einen Aperitif zu gönnen. Die Möbel sind wirklich stylisch und sau bequem. Uns wurde erst die Speisekarte gebracht mit dem lustigen Gadget das hinten an der Karte eine Vertiefung ist, wo die Getränkekarte drin steckt. Sehr chic gemacht! Nach dem wir uns für das Carpaccio und die dreierlei Dips mit Brot zur Vorspeise und zum Hauptgang den Pulled Pork Burger und das Black Angus Rumpsteak (medium) entschieden haben, bestellten wir – allerdings war das gar nicht so einfach.

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Der Kellner nahm zwar die Bestellung auf, war auch freundlich nur etwas verplant, wusste aber über Allergien nicht Bescheid. Ich bat ihn daraufhin drei Mal einfach meine Allergien zu notieren und der Küchencrew vorzulegen, die wissen es dann schon zu handhaben. Aufgeschrieben hat er es trotzdem nicht (er hätte wenigstens so tun können). Von der Webseite wusste ich, dass es eine Allergiekarte gibt, diese wurde mir allerdings nicht angeboten.

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Er ging in die Küche und kam mit einer (für mich) niederschmetternden Antwort wieder: Am Brot, das zu den Dips gereicht wird, ist Sesam dran. Das Carpaccio wird mit Pesto gereicht (im Pesto sind Pinienkerne). Das schließt dann auch eine weitere Vorspeise aus. Der Rest der Vorspeisen sind mit Garnelen oder Schrimps – natürlich jetzt mein persönliches Manko, das ich da so gar nicht drauf stehe. Also keine Vorspeise für mich, eine Alternative wurde mir nicht angeboten, war aber auch nicht mein Anspruch. Mein Freund blieb aber bei den Dips mit dem Brot.

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Wir tranken unseren Aperitif. Das Motto des Elements of Taste diesbezüglich ist: Frisch. Spritzig. Wild. Und das war meiner auf jeden Fall! Ich habe dem Barkeeper überlassen was er mir zubereitet, die Bedingung war nur, dass er ohne Alkohol und Kiwi sein muss. Daraufhin bekam ich einen fruchtigen Drink mit Limette und Pfefferminze. Im weiteren Verlauf des Abends fragte ich den Kellner, der uns drinnen bedient hat, wie dieser heißt. Eine Antwort bekam ich allerdings nie und auf der Rechnung stand nur „special“. Ich trank den ganzen Abend meinen Aperitif (natürlich auch nachbestellt), denn dieser war fantastisch! Mein Freund bekam einen Sparkling Shiraz.

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Zwischenzeitlich war es einfach zu frisch draußen und wir zogen ins Innere des Restaurants. Es ist wirklich stylisch eingerichtet, modern und chic. Die Stühle sind auch hier super bequem, es lädt zum Verweilen ein. Die offene Küche ist perfekt integriert und macht neugierig. Finde ich klasse und spannend!

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Die Vorspeise wurde gereicht, diesmal von der, wie wir glaubeben, Servicecheffin. Ich erkannte kein Sesam am Brot und fragte nach. Sie bejahte, dass kein Sesam und keine Nüsse oder Pinienkerne in der Vorspeise verarbeitet sind. Ich aß also mit und es war super lecker – ich hätte sonst echt was verpasst, wenn ich es nicht getan hätte. Die Aoli hat uns überzeugt, sie war sehr lecker wegen der leichten Säure. Der Tunfischdip gehörte zu meinen Favoriten, weil es einfach nicht nach diesem 0-8-15 Dosentunfisch schmeckte und der Salsa Dip war okay, angenehm scharf aber nichts Besonderes. Insgesamt war es aber super lecker!

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Mitten in der Vorspeise kam dann schon der Hauptgang, das ging uns dann doch etwas zu schnell. Mein Freund aß einen Pulled Pork Burger. Er beschrieb, dass die Röstzwiebeln sehr präsenz seien und es interessiert hätte wie man die Zwiebeln so hinbekommt. Leider war der Burger nicht mehr richtig heiß sondern nur warm und die Burgerbuns waren sehr lecker und auch kross. Das Pulled Pork war für ihn perfekt, schön zart, so wie es sein soll, nur die BBQ Soße war für seinen Geschmack etwas zu süß in Kombination mit den auch leicht süßlichen Zwiebeln. Insgesamt eine runde Sache.

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Ich hatte das Rumpsteak vom Black Angus und das war unglaublich zart! Wahnsinn! Der Garpunkt war gut getroffen und es war fein mit Salz und Pfeffer gewürzt. Es hat ins Schwarze getroffen. Die Ofenkartoffel war extrem lecker und ich habe mich in die Sour Cream verliebt. Es war auf jeden Fall die bessere Beilage als die Fritten, die mein Freund hatte, die waren zwar lecker aber im Vergleich zu der Kartoffel nichts Besonderes.

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Nach dem Hauptgang ließen wir uns ca. 15 Minuten Zeit mit der Bestellung für das Dessert und weiterer Getränke, die schon einige Zeit leer waren. Das lag auch einfach daran, dass der sympathische Kellner nach dem Servieren des Hauptgangs leider nicht mehr so oft an unserem Tisch vorbei kam und unser Winken vielleicht etwas zu zaghaft war. Schlussendlich bestellten wir aber neue Getränke und Desserts. Mein Freund hat sich für einer Tarte Tatin mit hausgemachtem Vanilleeis und ich mich für die Crème Brûlée mit Tonkabohne und selbstgemachtem Himbeereis entschieden.

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Zwar wird die Original Tarte Tatin mit Mürbe- oder Blätterteig zubereitet, allerdings hatte das was mein Freund bekam, nichts mit dem Original zu tun. Tarte Tatin ist eigentlich ein „kopfüber“ gebackener Apfelkuchen, hier war es aber eher eine gefüllte Blätterteigtasche. Dementsprechend war es eher trocken, dafür schmeckte die Füllung mit der Schokoladensauce und dem Vanilleeis  gut.

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Meine Crème Brûlée war aromatisch und lecker. Besonders das Himbeereis hat mich überzeugt. Dennoch denke ich immer, wenn ein Restaurant oder Lokal Speisen, wie zum Beispiel vanillige Desserts anbietet, dass dann auch mit echter Vanille gearbeitet wird. Leider fehlten die typischen schwarzen Punkte im Vanilleeis und auch in der Crème Brûlée. Kann natürlich sein das hier mit Vanillesirup gearbeitet wird – mir fehlen trotzdem die Punkte – finde ich schade.

Der Service im Inneren war extrem freundlich und zuvorkommend. Er war sehr sympathisch und hat sich stets für alles bedankt. Er war eine sehr angenehme Persönlichkeit aber etwas unaufmerksam bei den Getränken.
Mein Fazit: Wir fanden sowohl die Vorspeise als auch den Hauptgang sehr lecker und handwerklich gut zubereitet. Der Garpunkt meines Steaks war perfekt getroffen und das Fleisch war super zart. Die Ofenkartoffel mit der Sour Cream war auf jeden Fall die bessere Wahl als die Pommes. Die Kombinationen im Pulled Pork Burger stimmten, vielleicht nur einen Ticken zu süß und die Buns zu kross. Das Dessert hätte besser sein können. Dafür war mein Aperitif der Knaller!

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Was sich jedoch durch den gesamtem Abend gezogen hat und die Stimmung etwas trübte war das Zeitmanagement. Mein subjektives Empfinden zeigte mir folgendes auf: Auf die Vorspeise haben wir relativ lange gewartet (ca. 30 Minuten), während wir die Vorspeise aßen kam schon die Hauptspeise. Aus Angst das das Essen kalt wird, haben wir die Vorspeise nicht aufgegessen. Nach dem Hauptgang brauchte es fast 15 Minuten bis wieder jemand an unseren Tisch kam. Wir bestellten das Dessert. Dies wiederum ließ wieder auf sich warten (ca. 30 Minuten). Nach der Beendigung des Hauptgangs bis das Dessert kam vergingen somit fast 45 Minuten. Das geht einfach nicht und das Restaurant war nicht voll, es gab also keinen Stress. Hier gibt es auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf.

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Auf Nachfrage beim Kellner, woher das Fleisch komme, konnte er uns keine Auskunft geben, aber er wolle in der Küche nachfragen. Dies wirkte erst etwas uninformiert. Er kam mit der Rechnung wieder uns sagte, dass auch die Küche ihm nicht verraten wolle, wo das Fleisch her komme. Das fanden wir dann echt komisch. Später fragte ich Axel via Facebook woher denn nun das Fleisch komme und warum die Küchen- bzw. Servicecrew darüber keine Auskünfte geben wolle. Er sagte mir, dass diese diese Info einfach nicht preisgeben wollen, genau wie sie keine Infos über die Rezepte raus geben. Der Lieferant ist Otto Gourmet und das Fleisch kommt aus den USA – passt aber auch zu diesem Steakhouse wie das Elements of Taste eines ist.

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Insgesamt haben wir für drei Aperitifs, zwei 0,3 Radler, einer Vorspeise, einem Burger, einem Steak mit Beilage und zwei Desserts ca. 73,00 € gezahlt – absolut im normalen Rahmen.

Das Essen ist völlig in Ordnung, es gibt, bis auf wenige Punkte nicht auszusetzen, man kann hier ruhig öfters hin – nur der Service sollte an sich arbeiten!

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