Brunch im Roses in Bonn

Vor wenigen Tagen war ich brunchen im Roses in Bonn. Das Roses liegt recht zentral, nah am Bonner Münster, gegenüber der Uni am Martinsplatz und gut über Bus und Bahn zu erreichen, nur wenige Schritte vom Haupt- und Busbahnhof entfernt. Kostenfreie Parkmöglichkeiten sind nicht vorhanden aber dafür reichlich Parkplätze in Parkhäusern in der Umgebung – z.B. über die Münsterplatzgarage.
Der Brunch kostet 9,50€ pro Person ist á la all-you-can-eat-Prinzip aufgebaut – also eigentlich ein gutes Angebot.
Im Angebot sind die üblich-verdächtigen: Würstchen, Speck, Aufschnitt, Brötchen und Croissant, Joghurt mit Obst, aufgeschnittene Tomaten mit Mozzarella und Pesto und einiges anderes. Die Getränke sind nicht in den 9,50€ enthalten – was aber auch völlig normal ist. Nach Bestellung wird klar, dass es nicht wie üblich ein Frühstücksbuffet gibt, sondern alles an den Tisch gebracht wird. Dieses Prinzip finde ich gar nicht so schlecht, denn bei Büffets habe ich schon oft die Erkenntnis gehabt, dass die Gemeinschaft am Tisch darunter leidet: Einer ist immer unterwegs, rennt rum, nie sitzen alle mal am Tisch, usw.

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Nach Bestellung gab es zwei Joghurts mit Obst, je einen kleinen Teller mit zwei Würstchen, etwas Speck, Spiegelei und Gemüse, dazu zwei Dips, ein Teller mit Aufschnitt und mit Tomaten-Mozzarella-Scheiben, Butter, Marmelade und ein Brotkorb mit Brötchen – Croissants fehlten, Nutella fehlte auch.Leider ist es nicht transparent ob jeder seinen Teil der 9,50€ bekommen hat, beispielsweise stand auf der Karte das jeder einen Quark-Dip und einen Oliven-Dip erhält, wir waren zu zweit und haben von jedem nur einen bekommen. Bevor wir unseren Joghurt mit den Früchten bekamen wurde dieser bereits am Nachbartisch bemängelt, das dieser alt und die Früchte schon vergoren schmeckten. Auch ich kann diesen Mangel nur bestätigen: Der Joghurt schmeckt als das er schon etwas länger rum stand, die Früchte waren schon bräunlich verfärbt. Natürlich kann man es absolut nachvollziehen, dass bestimmte Lebensmittel schon im Vorhinein für einen Brunch vorbereitet werden, allerdings stimmte hier die Qualität einfach nicht mehr. Bei der Bestellung habe ich auf meine Allergien hingewiesen um die Bitte keine Brötchen mit Sesam oder Mohn zu servieren – dies wurde auch vorbildlich eingehalten – Daumen hoch dafür!

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Die Würstchen, der Speck, das Spiegelei und das mediterrane Gemüse schmeckten gut, waren  sehr lecker gewürzt aber kalt. Das Eigeld des Spiegeleis war sogar noch flüssig was ich sehr lecker finde – da haben sie meinen Geschmack getroffen. Marmelade und Butter gibt es abgepackt, finde ich nicht schlimm, ist man ja auch oft von anderen Frühstücksbüffets gewohnt – vor allem bei dem Preis legitim. Nutella fehlte leider, genau wie die Croissants. Wir bestellten uns neben dem klassischen Cappuccino noch einen Tee mit frischer Pfefferminze und zwei frisch gepresste Orangensafts. Der frisch gepresste Orangensaft ist mit 3,95€ recht teuer – schmeckt dafür aber richtig frisch-gepresst. Die zweite Runde schmeckte allerdings als sei dieser mit Wasser gestreckt wurden, nicht mehr so frisch wie der Erste – auch der Anteil des Fruchtfleisches war vergleichsweise mit dem ersten reduzierter.  Beim Käse auf dem Aufschnittsteller hat sich schon Feuchtigkeit gebildet. Das Pesto, gehört klassischer Weise für mich nicht über Mozzarella und Tomate, hat sich bereits über den Großteil der Käse und Wurstplatte ergossen – müsste man dann auf einem seperaten Teller servieren. Die Brötchen, die wir ja ohne Sesam und Mohn bekommen  haben, waren nach unserer Erkenntnis 0-8-15 Aufbackbrötchen, auch diese waren schon etwas hart und wir schließen daraus, dass auch diese schon etwas länger rum lagen, bis sie zum Einsatz kamen.

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Ich kenne das Rosés als Schickimicki-Laden, war aber auch schon ein paar Jahre nicht mehr hier und ich finde das es nun an Glanz verloren hat. Früher waren wir fast wöchentlich da, aber es wurde recht schnell langweilig, da es bis auf ein paar saisonale Zusatzgerichte keine neue Karte gab. Die Möbel sehen mittlerweile schon alt aus, die Lederpolster sind aufgerissen und haben Löcher. Das Roses hat es verpasst mit dem aktuellen Trend zu gehen: Es ist nicht besonders saisonal und Produkte nicht regional – zumindestens werben sie nicht damit. Das Frühstück ist lieblos und auch nichts Besonderes. Mir fehlte zum Beispiel komplett ein süßes Angebot. Letztens war ich erst zum Brunchen in Köln, hier gab es dann noch eine selbst gemachte Mousse au Chocolat oder ein Stück Kuchen – der Joghurt mit den „frischen“ Früchten hat es nicht abgedeckt. Man sieht auf den ersten Blick das das Essen schon länger auf den Einsatz gewartet hat – die Qualität stimmt einfach nicht. Auch zum Thema „Das Auge isst mit“ war es teilweise nicht appetitlich (Obst, Joghurt, Anrichtung).

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Wir haben uns spontan dazu entschieden den Brunch des Roses zu testen. Gut fanden wir das wir für einen Feiertag noch spontan am gleichen Tag telefonisch einen Tisch bekommen haben. Sowohl das Personal am Telefon als auch vor Ort war freundlich und hilfsbereit, allerdings wirkte der Service gestresst, Teller, Tassen und Geschirr wurden nicht abgeräumt, sodass sich die Sachen auf unserem Tisch schon stapelten – was auf Unaufmerksamkeit zurück zu führen ist. Der Brunch ist vergleichsweise mit anderen Örtlichkeiten recht preiswert – ich wäre aber auch bereit mehr zu zahlen wenn die Lebensmittel dann frischer wären oder es ein außergewöhnlicheres Angebot geben würde. Beispielsweise könnte man den Joghurt durch ein leckeres Müsli ersetzten, zum süßen Angebot Crêpes oder wahlweise frisch aufgeschnittenes Obst. Statt so viel Fleisch (Schinken, Salami, Würstchen und Speck) auch geräucherten Lachs mit einem leckeren Meerrettich-Dip. Dazu noch ein warmes Spiegelei, warmes Gemüse, warme Würstchen und warmen Speck und es passt! Ich denke es gibt genug Möglichkeiten das Angebot zu pimpen und etwas besonderes daraus zu machen. Wahlweise vielleicht auch für Vegetarier ein besonders Angebot anzubieten, dann am Nachbartisch gab es statt den Fleischprodukten von den anderen Sachen nur mehr.

Insgesamt würde ich für das Essen eine Schulnote von einer glatten vier geben – wiederkommen würden wir fürs Brunchen allerdings nicht. Die Getränke waren gut. Für den Brunch haben wir für zwei Personen mit Getränken (3 Orangensaft, Kaffe, Tee, Cola) 40€, ohne Trinkgeld, gezahlt.

Unter dem Hashtag #wirgehenfrühstücken könnt ihr in Zukunft alle Infos auf Instagram verfolgen.

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