Jeder der mich und meinen Blog kennt, weiß, dass ich auf verschiedenen Kanälen versuche immer wieder Stellung zu nehmen. Wenn ich nicht selber etwas schreibe oder teile, dann teile ich die Meinung und Postionen Anderer. Seit dem Tod der jungen, kurdischen Iranerin Mahsa Amini demonstrieren viele Menschen im Iran offen gegen das Mullah-Regime. Obwohl sie Gefangennahme, Folter und Tod zu fürchten haben. Im Gegensatz dazu ist es für uns ein leichtes auf die Straße zu gehen und unsere Meinung und Solidarität auszudrücken. Darum möchte ich alle einladen, am 29. Oktober 2022 um 15 Uhr zum Alten Rathaus/Marktplatz in Bonn zu kommen.
Um dir die Thematik noch etwas näher zu bringen folgt nun ein Gastbeitrag von Sahar und Pegah, die diese Initiative ins Leben gerufen haben.
Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit
Wir sind…Sahar (39) & Pegah (32)
Wir zwei sind deutsch-Iranerinnen. Sahar im Iran geboren, mit 3 Jahren nach Deutschland gekommen und hier aufgewachsen. Pegah ist hier geboren.
Die eine seither nicht im Iran gewesen, die andere hat das Land noch nie gesehen. Woran das liegt? Wir sind Kinder von Exiliranern. Unsere Eltern haben sich bereits im Iran für Menschenrechte und Demokratie eingesetzt weshalb sie als oppositionelle aus dem Land fliehen mussten. Auch hier haben sie nicht aufgegeben und sich weiterhin für die Befreiung des Irans eingesetzt.
Mit diesen Werten sind wir groß geworden. Denn wir hatten das Privileg das unsere Eltern uns eine neue Heimat geschenkt haben in der wir in einer demokratisch freien Gesellschaft aufwachsen durften.
Wir durften frei leben, selbst entscheiden was wir anziehen, wohin wir gehen, welche Religion wir ausüben, welchen Beruf wir erlernen wollen, welchen Partner wir lieben…das Recht auf Selbstbestimmung!
Alles Dinge die für die meisten selbstverständlich sind und über die man gar nicht mehr nachdenkt.
Allerdings haben wir aufgrund des unermüdlichen Einsatzes unserer Eltern sehr schnell begriffen das all diese Freiheiten keine Selbstverständlichkeiten sind.
Aus diesem Grund setzen auch wir uns seit Jahren für die Befreiung des Irans ein.
Jahrelang müssen wir hilflos mit ansehen wie Proteste im Iran mit der brutalen Gewalt des Regimes zerschlagen werden.
Was wir derzeit aber sehen ist keine Protestwelle wie sonst! Uns erreichen Bilder einer Revolution.
Frauen, Männer, Jugendliche, Studenten, unterschiedliche Gesellschaftsschichten & Ethnien haben sich zusammen geschlossen und Demonstrieren jetzt in der 5. Woche in folge gegen diese Diktatur. Der Tod von Mahsa Amini hat das Fass zum Überlaufen gebracht und den Stein ins Rollen!
Einladung zur Solidaritätskundgebung
Wir können den Menschen im Iran helfen! Wie? In dem wie deren Stimme sind. Deutschlandweit zeigen sich Menschen solidarisch. Wir haben beschlossen auch aus Bonn diese Stimmen zu sein und haben für den 29. Oktober 2022 (Samstag) eine Solidaritätskundgebung vor dem Alten Rathaus geplant ab 15:00 Uhr.