Meinerzhagen im Winter

Ich bin nicht nur in Bonn aufgewachsen sondern auch ein bisschen in Meinerzhagen. Gerne verbringe ich den ein oder anderen Tag im Freibad, auf dem Minigolfplatz oder an der Bruchertalsperre (besonders gerne im Sommer), auf dem Schützenfest im August (alle zwei Jahre) und eben auch jährlich auf dem kleinen Weihnachtsmarkt der immer am ersten Dezemberwochenende stattfindet.

Das Wochenende begann mit einer Runde Kegeln in Olli’s Kneipe und Buttercremetorte, Rumorte, Kaltem Hund, Stollen, Kaffee und heißer Schokolade mit Sahne – alles von Oma gebacken. Es war gemütlich mit der Familie zusammen zu sitzen um danach beim Kegeln entweder zu verlieren oder das Glück einen guten Mitspieler gehabt zu haben und zu gewinnen. Danach ging es zum Weihnachtsmarkt der jahrelang in der Fußgängerzone stattfand und seit zwei Jahren auf dem Vorplatz der Jesus-Christus-Kirche stattfindet. Wir tranken Feuerzangenbowle und haben uns von der Menschenmenge treiben lassen.

Wenn man es etwas wärmer haben möchte und sich für Kunsthandwerk begeistert, dann sollte man umbedingt zu Keramik Hoppe gehen und Tanja einen Besuch in ihrem kreativen Laden abstatten. Neben Gefäßkeramik macht sie gerne Mosaik und arbeitet mit Schafswolle. Sie ist eine sympathische Frau, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie hat Spaß an ihrem Job und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und das sieht man auch.

Neben dem Verkauf bietet sie auch Workshops und kreative Treffs an – ab 5 Personen habt ihr die Möglichkeit einen Nachmittag mit ihrem Know-how zu buchen. Ich werde dieses Angebot ganz bestimmt einmal wahrnehmen. Neben Keramik, Schafswolle und Mosaike stellt Tanja auch die Werkstücke von Jean-Marc Peyrounette – Schreiner aus einem Nachbarort. Ich habe mir von ihm eine Holzscheibe geleistet, die nun als Untergrund für meine Foodfotos dient. Er macht wirklich schöne und beeindruckende Werkstücke aus Holz. Hinzu kommen die Köstlichkeiten von Löwenzähnchen. Karola ist eine Freundin von Tanja und hat im Laden die Möglichkeit ihre Kräuter in all möglichen Formen zu verkaufen. Ob Erdbeerzucker, Herkuleskräuter (mit Frauenmantel, Kümmel, Minze, Petersilie, Wegerich und Pimpinelle) oder Wiesenblumen mit Sonnenblumenöl, Gänseblümchen, Spitzwegerich und Wiesenschaumkraut. Es ist einfach mal was anderes und ich habe mir das ein oder andere Produkt gegönnt.

Tanjas Mann backte vor dem Laden frische Vollkornwaffeln auf einem alten Ofen – wirklich beeindruckend und weil das Geschäft so gut lief und gibt es morgen (15-18 Uhr) und Samstag (11 bis 13 Uhr) die frischen Holzofen-Vollkornwaffeln.

Nach meinen Errungenschaften sind wir in das Gasthaus Zur Rose eingekehrt, dem Restaurant am Platz der Jesus-Christus-Kirche. Ich bin ja ein absoluter Fan von Wiener Schnitzel bzw. Schnitzel Wiener Art mit Bratkartoffeln und Salat. Zuletzt habe ich diese Kombi im August bezüglich des Schützenfestes im Gasthaus gegessen. Die anderen aßen Rumpsteak, Paella und Cataplana. Der Besitzer des Gasthauses ist Spanier und kocht neben dem gut bürgerlichen auch leckere spanische Küche und dies zu genüge.

Nach einem ausgelassenen und leckeren Essen mit dem ein oder anderen Bier gab es ein entspanntes Schläfchen. Am nächsten Tag gab es dann Brunch im Hotel Bauer und einen Spaziergang zur Grundlose – ein Moorgebiet im Sauerland. Man erzählt sich, dass im Moor ein ganzes Dorf untergegangen sei und das man an Pfingsten noch die Glocken läuten höre. Das sind die Geschichte die der Opa dann auspackt, man sich direkt ein wenig gruselt und sich eigentlich nur auf die Ruhe und die Sonnenstrahlen einlassen wollte.  Aber es macht jeden Spaziergang auch etwas spannender sich die Geschichten von früher anzuhören und sich in eine ganz andere Zeit versetzt zu fühlen – außerdem ist es einfach schön ein Wochenende mit der ganzen Familie zu verbringen.